Vorbeugen ist besser als Heilen
Zu den Säulen eines gesundheitsbewussten Lebens gehören ohne Zweifel regelmäßige Bewegung, das Pflegen sozialer Kontakte, Entspannung, genügend Schlaf, gesunde Ernährung und eine ausreichende Versorgung mit Vitalstoffen. Wie die Kapitel zu Beginn des Buches gezeigt haben, sollte die Vitalstoffversorgung auch beim gesunden Menschen Beachtung finden, denn sonst können früher oder später Mangelerscheinungen auftreten.
Der Tenor von Presseveröffentlichungen zu diesem Thema ist bereits im Wandel. So titelte der Ärzteverbund Wuppertal e.V. unter „Aktuelles“ im Juni 2014: „Unzureichende Vitaminversorgung in Deutschland – Das Robert-Koch-Institut bestätigt Untersuchungen der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik“.
Neben den Vitalstoffdefiziten wurden bereits zu Beginn des Buches drei wesentliche Ernährungssünden als Fazit der Ernährungsberichte deutlich: zu fett (vor allem die falschen Fette), zu süß und zu salzig.
Nachfolgend einige Hinweise zu diesen drei Grundthemen:
Die „richtigen“ Öle
Der Motor unseres Körpers braucht das richtige Öl – besser: die richtigen Öle! Unter Umständen ist hier ein „Ölwechsel“ angesagt, denn im Allgemeinen wird dem zu wenig Beachtung geschenkt. Dadurch entsteht leicht eine Überversorgung mit Omega-6-Fettsäuren und auch der Anteil langkettig gesättigter Fettsäuren ist in unserer Ernährung meist zu hoch.
Abhilfe schaffen hier die Omega-3-Fettsäuren aus Lein-, Hanf-, Walnussöl, Chiasamen sowie 1 – 2 Kapseln Algen-DHA täglich. Ein wirklich gutes Olivenöl hat ebenfalls einen hohen Gesundheitswert. Hier ist besonders auf die richtige Auswahl zu achten! Nicht zuletzt gehört auch Bio-Kokosfett in die Liste der Öle, bei denen unsere Zellen „Hurra“ schreien. Ob als Butterersatz auf dem Tomatenbrot oder zum Dünsten von Gemüse mit asiatischen Gewürzen – es sollte regelmäßiger Bestandteil unserer Ernährung sein.
Mais-, Soja-, Distel- und Sonnenblumenöl haben in meiner Küche keinen Platz, da sie zuviel Omega-6 enthalten. Wer auf Sonnenblumenöl nicht verzichten möchte, sollte High-Oleic-Sonnenblumenöl verwenden. Hier wurde der Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren durch konventionelle Züchtung stark gesenkt und der Anteil an Ölsäure auf 75-90 % erhöht. Es hat damit eine ähnliche Zusammensetzung wie Olivenöl, bei weitem aber nicht das unvergleichliche Aroma, das ich nicht mehr missen möchte.
Rapsöl, das früher aufgrund seiner Bitterstoffe und der bedenklichen Erucasäure fast auschließlich industriell eingesetzt wurde, hat durch die Züchtung von Sorten mit geringeren Anteilen dieser Inhaltsstoffe auch als Nahrungsmittel den Weg in die Küche gefunden. Es wird wegen seines hohen Gehalts an einfach ungesättigten Fettsäuren als gesundheitsfördernd angepriesen. Rapsöl gibt es jedoch als kaltgepresstes und als raffiniertes Öl, und weil es billig ist, wird gerade das raffinierte Öl international in vielen Restaurants und in Tausenden von Produkten verwendet.
Abgesehen davon, dass die Rapspflanze in vielen Ländern gentechnisch verändert wurde erfährt das Öl eine sehr starke Behandlung und Verarbeitung, bis es den Verbraucher erreicht. Um das Öl zu stabilisieren und hitzeunempfindlicher zu machen, wird es im industriellen Prozess oft gehärtet oder teilgehärtet und anschließend gebleicht und desodoriert. Vielfach wird solches Rapsöl auch als Pflanzenöl in den Handel gebracht. Anthony William rät jedoch auch dann von Rapsöl ab, wenn es kaltgepresst ist. Seiner Erkenntnis nach fördert Rapsöl Entzündungsprozesse und verursacht Gefäßschäden. Besonders schädlich sei es für den Verdauungstrakt, wo es die Schleimhäute von Dünn- und Dickdarm reizt.
Die „richtigen“ Kohlenhydrate
Das sind Polysaccharide, die den Insulinspiegel so wenig wie möglich hochschnellen lassen. Hohe Insulinspiegel stören die Regenerations- und Reparaturprozesse unseres Körpers und verdoppeln das Risiko für Herzinfarkte, Tumorerkrankungen und Diabetes II. Wir können Süßspeisen statt mit raffiniertem Zucker z.B. mit Birkenzucker oder Kokosblütenzucker süßen. Statt Weizenauszugsmehl sollten wir Vollkornmehl und Produkte aus Vollkorngetreiden zu uns nehmen.
Die wichtigste Maßnahme allerdings ist, abends weniger oder keine Kohlenhydrate zu konsumieren! siehe auch > Dinner Cancelling
Das „richtige“ Salz
Für die menschliche Ernährung wird fast ausschließlich Natriumchlorid (Kochsalz) verwendet, das auch in sehr vielen industriell hergestellten Produkten enthalten
ist. Mit einem Konsum von mehr als 10 g/Tag liegen 50 % der Bevölkerung im gesundheitlich bedenklichen Bereich. Statt Natriumchlorid, das mehr oder weniger ein Abfallprodukt der chemischen Industrie ist, können naturbelassene Salze wie Meersalz oder Himalaya-Kristallsalz verwendet werden. Wer unter Bluthochdruck leidet sollte unbedingt natriumreduziertes Salz nehmen, das 50 % weniger Natrium und dafür mehr Kalium enthält. In erster Linie ist in Bezug auf den Salzkonsum ein Weniger angesagt!
zum nächsten Kapitel >Welche Vitalstoffe brauchen wir auch bei gesunder Ernährung