Ingwer in der komplementären Krebsbehandlung
Bisher ist Ingwer vor allem wegen seiner magenstärkenden, appetit- und kreislaufanregenden Wirkung bekannt. In der Reiseapotheke hat er sich als Mittel bei Übelkeit (Reise- und Seekrankheit) bewährt. Auch bei rheumatischen Gelenkbeschwerden wie Arthritis und Arthrose, Muskelschmerzen und Migräne kann Ingwer hilfreich sein. Forscher der Universität Kopenhagen werteten verschiedene klinische Studien zur Anwendung von Ingwer bei Knie- oder Hüftathrose aus. Als Ergebnis verbesserte die Einnahme von 500 bis 1.000 mg Ingwer pro Tag über 12 Wochen die Beweglichkeit und linderte die Schmerzen. Man vermutet, dass Inhaltsstoffe des Ingwer Enzyme hemmen, die bei Entzündungsprozessen eine wichtige Rolle spielen.
In neuerer Zeit werden wegen ihrer Heilwirkung zunehmend die in Ingwer enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe wie Gingerole, Paradole, Shogaole und Gingerone erforscht. Sie wirken entzündungshemmend, antioxidativ und krebshemmend. In der im Fachmagazin PLOS veröffentlichten Studie der indischen Wissenschaftler wurde u.a. die Wirkung von 6-Shogoal auf Krebsstammzellen untersucht. Dieser Wirkstoff entsteht vor allem beim Kochen und bei der Trocknung von Ingwer und ist daher auch in Ingwer-Extrakt vermehrt enthalten. Die Studie zeigte, dass 6-Shogoal Krebsstammzellen gravierend effektiver bekämpft als Medikamente, die bei der Chemotherapie zum Einsatz kommen. Krebsstammzellen machen bösartige Tumore so gefährlich. 6-Sho gaol wirke bereits in Konzentrationen, die für gesunde Zellen harmlos sind, aktiv gegen Tumorstammzellen, so die Forscher. Das ist ein gewaltiger Unterschied zur herkömmlichen Chemotherapie, die schwere Nebenwirkungen verursacht, weil sie auch gesunde Zellen abtötet.
Eine der vielfältigen Anti-Krebs-Wirkungen des Ingwers ist, dass durch Hemmung bestimmter Proteine die Apoptose (Selbstmordprogramm) der kranken Zellen wieder aktiviert wird. Dadurch wird die Anzahl der Krebszellen in der weiblichen Brust vermindert. Überdies ist Ingwer in der Lage, Gene und Proteine zu hemmen, die das Krebswachstum fördern (NF-κB, Mcl-1, Survivin, Cylin D1 etc.) und andere Gene zu aktivieren, die dem Fortschreiten des Krebses entgegenwirken (z.B. Pro-Apoptose-Gene).
Gingerol gegen Metastasen
Die oben erwähnten Studien sind nicht die ersten Untersuchungen in Bezug auf die Anti-Krebs-Eigenschaften des Ingwers. So wurde bereits früher nachgewiesen, dass Gingerol das Membranpotential der Mitochondrien in Hautkrebszellen senkt, was ebenfalls zum programmierten Zelltod (Apoptose) führt. Südkoreanische Wissenschaftler entdeckten bereits 2008, dass Gingerol die Entwicklung von Metastasen bei Brustkrebs hemmen kann. Andere Studien belegen die Wirkung von Ingwer bei Leber-, Lungen-, Darm-, Pankreas- und Prostatakrebs.
Es lohnt sich also, Ingwer in den täglichen Speiseplan zu integrieren. Darüber hinaus empfehle ich wegen des höheren Shogoalgehalts, zur Vorbeugung 2 Kapseln Bio Ingwerextrakt täglich einzunehmen.
Im Falle einer Erkrankung sollte die Einnahme auf 3 x 2 Kapseln Bio Ingwerextrakt täglich gesteigert werden.
Mehr Beweglichkeit durch Ingwer
500 – 1.000 mg Ingwer pro Tag können bei Knie- oder Hüftathrose die Beweglichkeit verbessern. Das ergab sich bei der Auswertung von klinischen Studien an der Universität Kopenhagen. Es wird vermutet, dass Ingwer solche Enzyme hemmt, die Entzündungen begünstigen. In der asiatischen Medizin wird Ingwer seit Jahrhunderten bei Schmerzen und bei Erkrankungen des Bewegungsapparates angewandt.
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Der Ingwer (Zingiber officinale) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Ingwergewächse und gehört zu den einkeimblättrigen Pflanzen. Der unterirdische Hauptspross des Ingwers, das Ingwer-Rhizom (auch Ingwerwurzelstock genannt), wird als Küchengewürz oder Arzneidroge verwendet.
Ingwer zählt zu den ältesten Gewürzen und Heilpflanzen weltweit. Bereits 2700 vor Christus machte der als Begründer der chinesischen Kräuterheilkunde bekannte Kaiser Shen Nung in einem Werk über die Heilpflanzen seiner Zeit detaillierte Angaben zur Verwendung von Ingwer. Die Seefahrer in Südostasien wussten bereits in vorchristlicher Zeit, dass sich die Reisekrankheit mit Ingwer verhüten und heilen lässt. Im Ayurveda und in der Traditionellen Chinesischen Medizin wird er u.a. wegen seiner von innen erwärmenden Wirkung geschätzt.
In „Gesund mit Ingwer“ von Ellen Heidböhmer finden sich viele Anwendungsbeschreibungen und wohlschmeckende, gesunde Rezepte, mit denen Sie Ingwer in Ihre Küche und in Ihr tägliches Leben integrieren können.