Die Vitamine K1 und K2
Vitamin K1 findet sich in vielen grünen (Blatt-)gemüsen, wie Grünkohl, Spinat und Brokkoli. Auch Spirulina Algen und Gerstengraspulver enthalten nennenswerte Mengen an Vitamin K1. Ein Mangel daran ist selten; da er jedoch bei einer kleinen Anzahl von Neugeborenen mit der Folge gefährlicher innerer Blutungen auftreten kann, wird bereits kurz nach einer Geburt in den meisten Kliniken vorsorglich Vitamin K1 verabreicht.
Vitamin K2 ist bakteriellen Ursprungs und kommt fast nur in tierischen und fermentierten Lebensmitteln vor (z.B. rohes Sauerkraut, Käse, Eigelb, Fleisch und das in Japan populäre Lebensmittel Nattō, das aus fermentierten Sojabohnen besteht). Die wirksamste Form des K2 ist aufgrund der wesentlich längeren Halbwertszeit das Menachinon-7. K2 wird zwar auch von den Bakterien unserer eigenen Darmflora gebildet, der Hauptteil davon steht jedoch für eine Absorption nicht zur Verfügung, da er in bakteriellen Membranen eingeschlossen ist. Demzufolge trägt die Darmproduktion von K2 nur unwesentlich zum Vitamin K2-Status bei. Auch die früher vielfach vertretene Ansicht, dass der Mensch kein K2 bei seiner Diät benötige, da er K2 durch Umwandlung von K1 im Darm bilden könne, muss revidiert werden, denn die Supplementierung mit K2 führt zu eindeutig anderen Ergebnissen als jene mit K1.
Auch wenn die Studienlage zu den K-Vitaminen in mancher Hinsicht noch dürftig ist, gibt es eindeutige Hinweise auf die synergistische Wirkung von Vitamin D und Vitamin K2 bei der Verbesserung der Knochengesundheit (Knochendichte und -stärke, geringere Frakturraten) und dem Schutz des Gefäßsystems.
Für Letzteres spricht vor allem die sogenannte Rotterdam-Studie. Hier wurde bei 4807 holländischen Frauen und Männern (Alter: 55+) der Einfluss des mit der Nahrung aufgenommenen Vitamin K1 und Vitamin K2 über einen Zeitraum von zehn Jahren (1990 – 2000) auf das Risiko einer koronaren Herzkrankheit, der Arterienverkalkung und der Gesamtsterblichkeit untersucht: Für Vitamin K1 (Aufnahme: ~ 25 μg/Tag) konnte man in dieser Studie keinen Schutzeffekt auf das Herz-Kreislauf-System und die Gesamtmortalität nachweisen.
Durch Vitamin K2 (Aufnahme: ~ 25 μg/Tag) wurde das relative Risiko, an einer Herzerkrankung zu versterben, um 57 % reduziert. Auch das Auftreten einer koronaren Herzkrankheit (um 41 %) und die Gesamtsterblichkeit (um 36 %) wurden durch Vitamin K2 deutlich gesenkt. Das Risiko für eine starke Arterienverkalkung wurde durch Vitamin K2 sogar um 52 % verringert.
Ersten Studien zufolge hat eine Vitamin K2-Einnahme auch positive Effekte bei Diabetes II, Lungen-, Dickdarm- und Prostatakrebs und weitere Forschungen werden mit Spannung erwartet.
Nicht nur zur Osteoporose-Prophylaxe und -Therapie sollte in jedem Fall eine Vitamin-D3-Gabe durch K2 (MK-7) ergänzt werden. Auch zur Vorbeugung und Behandlung von Arterienverkalkung ist K2 wichtig. Hier werden 200 μg täglich empfohlen (bezogen auf ein Körpergewicht von 70 kg).
Aufgrund der neuesten Studien rate ich daher grundsätzlich zu einem Kombipräparat von K2 + D3!
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Es gibt zwei natürlich vorkommende Formen von Vitamin K, die man nach heutigen Erkenntnissen als zwei verschiedene Vitamine betrachten sollte:
Vitamin K1 (Phyllochinon), welches vor allem als Cofaktor für die Blutgerinnung wichtig ist.
100g Grünkohl enthalten 700 μg K1.
Vitamin K2 (Menachinon), welches u.a. in Synergie mit Vitamin D3 die Knochenbildung aktiviert und vor Infarkten schützt, da es das Calcium im Blut daran hindert, sich als Plaque in den Arterien festzusetzen.
Natürliches K2 (MK-7) wird aus der japanischen Soja-Fermentspeise Nattō gewonnen.
Vorsicht ist geboten, wenn blutgerinnungshemmede Medikamente eingenommen werden. Hier ist die Dosierung stets mit dem behandelnden Arzt abzusprechen, denn Mengen ab 100 μg K2 können die Behandlung drastisch beeinflussen.
Achtung: Es gibt bei den angebotenen K2 (MK-7)-Produkten auch Präparate im Markt, die statt der wirksamen ALL-trans- hohe Anteile der unwirksamen cis-Form beinhalten. Produkte mit dem Logo VitaMK7® von „Gnosis“ enthalten zu über 99 % die ALL-trans-Form.
Bezugsquellen für Vitamin K2 mit VitaMK7®