Auricularia polytricha (Judasohr)
Nach einer Legende wuchsen an dem Holunderbaum, an dem sich Judas nach seinem Verrat an Jesus erhängte, ohrmuschelförmige Pilze. Daher hat dieser delikate Speisepilz seinen landläufigen Namen. Den Liebhabern der chinesischen Küche ist er als Mu-Err (Baumohr) oder chinesische Morchel ein Begriff. Er wurde bereits 1578 in einem der umfangreichsten Werke über die chinesische Arzneimittellehre beschrieben.
Der Auricularia zeichnet sich vor allem durch eine Vielzahl an aktiven, hochmolekularen Polysacchariden aus, die unter anderem gerinnungs- und entzündungshemmend wirken. Im späten Mittelalter wurde er in Europa zur Behandlung bei Schleimhautentzündungen verwendet.
Schon lange weiß man von der blutgerinnungshemmenden Wirkung des Auricularia. Durch die Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes wird die Durchblutung insgesamt gefördert. Dabei greift er jedoch nicht, wie dies bei den häufig verordneten Blutverdünnern der Fall ist, die Kollagenbestandteile im Gerüst der Gefäßwände an. Von diesem schonenden Effekt in Bezug auf die Adern profitieren vor allem Arteriosklerose-Geschädigte. Der Auricularia beugt somit Thrombosen, Arteriosklerose, Herzinfarkt und sonstigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.[34]
In aussagekräftigen Laborexperimenten wurde die stabilisierende Wirkung des Auricularia auf das Immunsystem nachgewiesen. Seine Inhaltsstoffe wirken vor allem gegen eine Leukozytose (krankhafte Vermehrung der weißen Blutkörperchen). Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass der Auricularia (wie auch der Hericium) die Bildung der bösartigen Bindegewebsgeschwulst Sarkoma 180 hemmt.[34]
zum nächsten Kapitel >Coprinus comatus (Schopftintling)
Die Haupteigenschaft des Auricularia ist eine Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes.
Der Auricularia senkt den Gesamtcholesterinspiegel sowie den Triglyceridgehalt des Blutes und schützt die Langerhans ́schen Inselzellen der Bauchspeicheldrüse.